2000 KlimaSeniorinnen klagen in Strassburg gegen die Schweiz. Rosmarie Wydler-Wälti erzählt die Geschichte dazu in Schellenberg.
Nach einem Regentag durch Liechtensteins Wälder landet Klimaspuren in Schellenberg. Hier berichtet Rosmarie Wydler-Wälti von den KlimaSeniorinnen. 2000 Frauen wollen den Staat via die Justiz dazu bringen, wirksam und zügig gegen die Klimakrise anzugehen. Gegen die Ursachen, nicht nur gegen die Folgen. Sie stützen sich auf Staates Pflicht, die Schwächeren und Verletzlicheren zu schützen. Die Hitze zum Beispiel gefährdet die älteren Frauen mehr als andere Menschen. Das ist wissenschaftlich erwiesen und das legitimiert die KlimaSeniorinnen vor Gericht zu ziehen. Seit 2016 sind sie unterwegs. Bundesrätin Doris Leuthard putzte sie ab. Da begann der Weg via Verwaltungs- zum Bundesgericht. Während die Richter beraten haben, trafen sich die alten Frauen mit Greta Thunberg am WEF in Davos, reisten mit Jugendlichen gegen das arktische Öl, demonstrierten mit dem Klimastreik zu Hause, zogen pfiffig Pressearbeit auf. Vor einem Jahr blitzten sie in Lausanne ab. Sie seien zu früh, beschieden die Bundesrichter, die Bedrohung sei noch nicht dramatisch. Im letzten November reichten sie Klage ein beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg. Die alten Frauen wollen Antwort über das Recht auf Leben und Gesundheit in der Klimakrise. KlimaSeniorinnen sind Pionierinnen. Die Schweiz ist das erste Land, wo sich die Alten derart für die Jungen wehren.