Im Kloster Fischingen studierte Klimapuren darüber nach, dass «Netto Null» nur mit mehr Gerechtigkeit zu haben ist und sass gerührt in der Komplet der Mönche.
Geneva Moser, Redaktorin der Zeitschrift «Neue Wege», lud die Theologin Jeanine Kosch, Matthias Dörnenburg vom Fastenopfer und Pater Gregor, den Prior der Benediktiner-Gemeinschaft des Klosters Fischingen, zu einem philosophischen Salon in die Bibliothek des Klosters ein. Die vier dachten im hintersten Ecken des Thurgaus darüber nach, wie die benediktinischen Regeln Leitfaden für ein klimavernünftiges Leben sein kann. Die Regeln sind alt und aktuell: Das Masshalten oder der achtsame Umgangs mit der Schöpfung und vor allem die gerechte Verteilung der Güter, denn ohne sie ist Klimaschutz nicht zu haben. Der konzentrierte Diskurs schuf eine feierlich nachdenkliche Stimmung im grossen, schmucken Saal. Prior Gregor lud anschliessend alle zur Komplet ein. Wir hörten gerührt dem Gesang der drei Benediktiner zu, staunend, wie sie die grosse Barockkirche mit Tönen zu füllen vermögen. Es war ein Feststück in der bunten Anrichte der gut 70 Veranstaltungen von Klimaspuren. Sie reichen von Strassenaktionen in Chur, St. Gallen oder Uzwil, über Treffen mit Unternehmern, Begegnungen mit Architekten, Vorträgen von Landwirtinnen, Präsentationen der Klimaseniorinnen, Besuche bei Bürgermeistern, Podiumsdiskussionen und Hausbesuchen. Laufend kommen neue dazu, weil am Wegrand noch eine Kunstausstellung in Olten besichtigt werden will oder eine Försterin meint: «Wenn ihr schon durch mein Revier nach Langenbruck wandert, möchte ich Euch die Klimaspuren in meinem Wald zeigen.»