Klimaspuren demonstriert gegen Unsinn und Gier. In Uzwil verzierten die Wanderinnen zusammen mit dem Kollektiv Klimastreik St. Gallen den Bahnhof.

Die Klimaspurinnen haben die bisher längste Etappe von St. Gallen nach Uzwil in den Knochen. Was eine kurze Strecke in der Luftlinie ist, ist für anspruchsvolle Wanderer lang. Sie suchen schöne Wege durch die Wälder des hinteren Fürstenlandes, steigen ab zur Höhle von St. Columban und streifen entlang der zauberhaften Flusslandschaft des Glatt. Am Bahnhof Uzwil wartet das Kollektiv Klimastreik St. Gallen mit Leintüchern, Stoffbändeln, Filzstiften und einer langen Schnur. Einzelne Wanderer waren 1968 auf der Strasse, etliche waren mit der 80iger-Bewegung unterwegs. Die Klimastreikerin Anna Miotto hat ihnen am Morgen mit einer fulminanten Rede erläutert, wie sie und die Ihren in diese Traditionen gehören. Und wie der Klimastreik funktioniert und organisiert ist als nationale Bewegung mit autonomen regionalen Gruppen. Nach Uzwil kam Anna mit dem Zug – «ich bin unsportlich, ich wandere nicht mit». Sie wies die Ermatteten an, wie Transparente zu schreiben sind, wie viele Stoffbändel jeder und jede mit seine Postulaten zu beschriften hat. Dann werden «Fertig fliegen», «Weniger ist weniger und nicht mehr» oder «Keine Tiere essen» zu einer textilen Kunst mit dem Transparent der Jungen und Alten verknüpft auf dem in erlesener Typografie steht: «Netto Null Subito». An einer Wäscheleine hängt die Kunst zwischen zwei Strassenlaternen hoch oben am Bahnhof Uzwil, eifrig fotografiert und über die sozialen Medien in die Welt spediert. 

«Netto null subito» Ursula und Johann malen ein Transparent wie einst damals.
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