Ein Balkon hoch über dem Rheintal. Für wen ist hier der Bauplatz ausgesteckt weit ausserhalb der Bauzone? Für Xherdan Shaquiri eine Villa mit Fussballplatz? Für Beatrice Egli ein Palast mit Klavierzimmer?
Der alte Pfad von Altstätten nach Trogen führt entlang von Kreten, durch Hohlwege, geht in der Falllinie stotzig hinauf. Nach dem Stutz durch den Wald ist der Ebenacker ein lichter Balkon mit weiter Sicht über das Rheintal – ein zauberhafter Ort, eine Matte voller Blumen, eine Wiese mit Baugespann. Rätselraten: Wer baut hier sein Traumhaus? Die Wetten gehen auf eine Villa mit Schwimmbad für Xherdan Shaquiri oder eine mit Klavierzimmer für Beatrice Egli. Oder gar das ideale Heim für Beide? Falsch. Ein Telefon aufs Bauamt der Gemeinde Altstätten sagt, hier wird ein Freilaufstall für eine Herde Milchkühe entstehen. Gönnen wir ihnen den Berg-, Welt- und Weitblick. In den ausgesteckten gut 2000m2 würden 15 der Ställe Platz haben, die am Hang über dem Rheintal und im anschliessenden Appenzellerland nicht mehr gebraucht in den Wiesen stehen. Das gross angelegte Bauen der Bauern ausserhalb der Bauzone ist ein Klimagift – es gibt jetzt schon viel zu viele Kühe im Hügelland; ihre Fürze und Görpse sind hoch effiziente Klimagase; ihr Futter muss unter Verbrennen von viel fossiler Energie von weither zusammen gekarrt und auch importiert werden, die graue Energie der schnell wachsenden Bauernhöfe ist sehr hoch. Doch die Bauern haben das Privileg, Land zu überbauen, wo es ihnen gefällt. Das muss aufhören. Klimavernünftige Raumplanung gilt auch für sie. Schon jetzt müssen wir uns rüsten für die Abstimmung über die Landschaftsinitiative, die das Bauen ausserhalb der Bauzone regeln will. Der Abstimmungskampf wird wohl ebenso wild werden, wie der gegen das Landschaftsgift, über das wir am nächsten Sonntag abstimmen.