Johann Coaz schrieb vor 150 Jahren das Waldgesetz. An einem Waldfest am Hang der Lägern forderte die Gruppe Bibergeil es mit «Fôret en plus» heraus. Sie will der Schweiz mehr Wald geben.

Bibergeil, die Gruppe Aargauer Architektinnen und Landschaftsarchitekten, war unterwegs mit den Klimaspurinnen auf dem langen schönen Grat der Lägern und erörterte zusammen mit dem Förster Markus Biland, wie der Wald im Klimawandel mit neuen Baumarten bestehen soll. Nach einem halsbrecherischen Abstieg stellte Bibergeil an einem Waldfest ihre Studie «Fôret en plus» vor – der Wald im Kanton Aargau soll um 25 Prozent wachsen. Das wird ein probates Mittel in der Klimakrise sein, das wird neue nützliche Räume schaffen, denn der neue Wald soll, aus dem strengen Waldgesetz entlassen, für Waldweide, für Waldwohnen und Waldleben zur Verfügung stehen. Gewonnen wird er teils durch verwaldete Siedlungslandschaft, teils durch Wald werdendes Bauernland, denn die Klimakrise wir unter anderem nötig machen, auf immer mehr Fleisch zu verzichten und also wird Landwirtschaftsland frei. Bei Risotto, Bratwürsten und Bier lobten die einen Klimaspurinnen die faszinierenden Bilder und Gedanken, andere sahen sie als Steilpass für die Baulobby, die nur darauf warte im Wald wirken zu können. Und Dritte riefen: «Volksinitiative, der bibergeile Plan darf nicht in der Schublade verstauben.» Dann packte die Försterkapelle Trommeln und Trompeten aus und spielte mit Leib und Seele die Operette über das lange und seltsame Leben von Johann Wilhelm Fortunat Coaz (1822-1918)Er hat als Eidg.Oberforstinspektor 1876 mit dem Waldgesetz einen Mythos des Umwelt- und Landschaftsschutzes geschaffen. Neugierig schaute er aus dem Himmel auf Bibergeils Phantasien herunter. Und er applaudierte ihnen, denn er war neugierig für gute Ideen und offenherzig für gescheite Menschen. 

Die Gruppe Bibergeil sind die Büros Liechti Graf Zumsteg, Brugg; Meier Leder Architekten, Baden; Schneider & Schneider Architekten, Aarau; Rainer Zulauf Landschaftsarchitekt, Baden

Bibergeil unterweist Klimaspuren im Waldschulhaus über «Fôret en plus»
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