Auf den Dorfplatz von Holderbank, im Thal des Kantons Solothurn, treffen wir Andrin Dürst vom Naturpark Thal, der 2009 als erster Park der Schweiz das Label «Naturpark von nationaler Bedeutung» erhalten hat. Das Thema Klima prägt viele Strategien und Projekte – ob die Revitalisierung von Gewässern, die Erhaltung und Förderung der Biodiversität, von Thaler Produkten, in Mobilitätsprojekten, in der Auszeichnung Energiestadt Region Thal, in der Förderung des nachhaltigen Tourismus, in der Wertschöpfungskette Holz oder auch in der Umweltbildung.

Der Naturpark Thal ist einer von 17 Naturpärken in der Schweiz. Sie sind Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft. Der Schutz und die Entwicklung von Natur und Landschaft stehen im Zentrum, doch die Ziele gehen darüber hinaus. Im Naturpark Thal umfassen diese neben Natur und Landschaft die Förderung der nachhaltigen Wirtschaft, die gemeinsame Bewältigung raumrelevanter Themen, die Förderung von Kultur und einer hohen Lebens- und Wohnqualität, die Bildung für Umwelt und nachhaltige Entwicklung sowie die Kommunikation der Aktivitäten des Naturparks. Der Naturpark Thal wird von den Gemeinden getragen und ist als gemeinnütziger Verein organisiert. 2020 wurde die Park-Charta erneuert, die Volksabstimmung verlief in allen beteiligten Gemeinden positiv. Der Naturpark wird von Gemeinden, Bund und Kanton Solothurn finanziell unterstützt. Auf der Geschäftsstelle arbeiten rund ein Dutzend Personen, darunter einige in Teilzeit.

Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Parks wandern wir über den Holzweg. Dieses Projekt realisierte der Naturpark gemeinsam mit dem regionalen Holzgewerbe. Unterwegs gibt es Installationen mit Umweltbildung zum Beispiel für Schulklassen, selbstverständlich alle aus Holz. Daneben finden sich auch Informationen über den historischen Römerweg, der hier durchging. Andrin Dürst berichtet über weitere Vorhaben des Naturparks, so ein Agroforstprojekt, das gemeinsam mit einem neugierigen Landwirt und mit fachlicher Unterstützung einer Hochschule angegangen wird. Auf einem grossen Feld soll künftig der Gemüse- und Getreideanbau mit der Pflanzung von Bäumen kombiniert werden. Auch werden 16 teils ausgetrocknete Weiher revitalisiert, um so die Biodiversität zu fördern; im Fokus steht die gefährdete Geburtshelferkröte. Auch kleine Bäche werden ausgedolt und ein Inventar der Quellen wird aufgenommen, denn Wasser ist im trockener werdenden Jura-Klima immer wichtiger.

Der Holzweg ist auch ein Waldkindergarten. Die Knöpfe haben einen Waldpfad gebaut, den sie nun barfuss erkunden.