Die Wanderwege sind eine Stütze der Schweizer Landschaften, deren Wert schätzt, wer über der Grenze in Frankreich wandert. Pauls Aufgabe ist, die Gelben Zeiger zu putzen.
Paul war mit Klimaspuren auf der letzten Etappe von Hermance nach Genf unterwegs. Er ist Zeigerputzer aus Leidenschaft. Er hält bei den gelben Zeichen am Wegrand, streckt sich, prüft ihren Halt, reinigt Buchstaben und Zeigerblech. Paul ist Teil eines grossen Service Public in der Landschaft der Schweiz – den Wanderwegen, denen Klimaspuren von Ilanz bis Genf gefolgt ist. An der französischen Küste des Lac Leman fehlt dieser nützliche Service Public. Die Klimawanderinnen suchten den Weg mit der Karte in der Hand selber zusammen – und hatten Glück, schöne Wege durchs Dickicht und dem See nach zu finden. Sie lernten einen weiteren Unterschied kennen. Anders als in der Schweiz können die Wanderer stundenlang am französischen Ufer zotteln, denn in der République Française müssen ihnen die Villenbesitzer am See offenbar einen Uferstreifen als Weg überlassen. Sie reagieren darauf unterschiedlich. Den einen laufen Klimaspurinnen durch den Garten; andere wehren jeden Blick in ihren Garten mit martialisch ausgerüsteten Zäunen oder dichten Hecken ab. Wieder in der Schweiz gegen Genf ist das öffentliche Ufer fertig – da wechselt Acces interdit mit viel befahrenen Autostrassen am See und die Wanderer ruinieren ihre Gelenke auf Hartbelagtrottoires. Paul aber macht auch hier Station bei jedem Zeiger, prüft seine Halterung und wischt ihm den Dreck ab.