Über Mittag empfangen die GRÜNEN prowil die Klimaspuren-Wandergruppe am Wiler Stadtweier zu einem Picknick mit Informationen. Auf Initiative der GRÜNEN prowil beschloss das Stadtparlament von Wil 2019 den Klimanotstand – zum Erstaunen der ganzen Schweiz. Klimaspuren hat interessiert, was aus diesem überraschenden Entscheid geworden ist. Und tatsächlich hören wir von unseren Wiler Gastgeber*innen, dass die Stadt die Transition zu einer klimaneutralen Verwaltung (bis 2030) verfolgt und dies bis 2050 auch für die Wiler Bevölkerung anstrebt.
Eva Noger begrüsst uns und berichtet gemeinsam mit Guido Wick darüber, wie sich die GRÜNEN prowil seit rund vierzig Jahren für eine lebenswerte Stadt engagieren, in der Natur und Umwelt bei Entscheiden gebührend berücksichtigt werden. Heute entwickelt und initiiert Wil als MONAMO-Gemeinde von Energie Schweiz neue Ansätze im Bereich der umweltschonenden Mobilität. Das städtische Energiefördermodell ist im Bereich Photovoltaik vorbildlich und gehört schweizweit zu den ambitioniertesten. Anwesend ist auch der neue Stadtpräsident Hans Mäder von der CVP.
Der grüne Stadtparlamentarier Sebastian Koller stellt das Projekt Stadtpark Obere Weierwiese vor. Die dazu bereits vor längerer Zeit eingereichte Motion lädt den Stadtrat dazu ein, dem Parlament ein entsprechendes Projekt zu unterbreiten. Dieses soll insbesondere folgende Elemente umfassen:
- Hochwasserretention Obere Weierwiese und Hochwasserschutz sowie Renaturierungsmassnahmen am Krebsbach
- Aufwertung der bestehenden und Schaffung neuer Langsamverkehrsverbindungen
- Naturerlebnisgebiet Obere Weierwiese (Variante „Familien- und Naturpark“) oder Wiederherstellung des historischen Oberen Weihers (Variante „Neualtweier“)
- Definition von Nutzungsbereichen und -richtlinien für den gesamten Grünraum
Nachdem nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung und der Pandemie das grosse Bedürfnis der Wiler Bevölkerung nach attraktiven Frei- und Grünräumen deutlich geworden ist, scheint der Zeitpunkt für eine Realisierung nun günstig zu sein. Der Stadtrat soll demnächst wieder über den Vorstoss der Grünen prowil beraten um dem Parlament dann einen Vorschlag vorzulegen.
Luc Kauf, auch er ist grüner Parlamentarier im Stadtparlament, berichtet darüber, dass sich die Stadt Wil im Gefolge der Ausrufung des Klimanotstandes bei Energie Schweiz erfolgreich als «MONAMO-Gemeinde» beworben hat. MONAMO steht für «Modelle nachhaltige Mobilität in Gemeinden».In der Stadt Wil werden künftig mit Unterstützung von EnergieSchweiz innovative Ansätze für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Mobilität entwickelt und erprobt. Während der fünfjährigen Projektzeit werden neue Wege ausserhalb bestehender Rahmen und Prozesse beschritten und neue Ansätze in der Praxis getestet. Innovative Lösungen zu Sharing, E-Mobilität, City Logistik sowie für den Fuss- und Veloverkehr sollen zu einer höheren Lebensqualität für die Bevölkerung beitragen. Die Stadt Wil wird nun – zusammen mit Aarau, Riviera, Martigny und Bülach/Dietikon/Meilen – während fünf Jahren von EnergieSchweiz beratend und finanziell bei der Umsetzung unterstützt.
Abschliessend gibt Stadtpräsident Hans Mäder zu bedenken, dass Wil eine der wenigen Städte in der Schweiz ist, welche keine rot-grüne Stadtregierung haben. Deshalb erhalte seine Partei, die CVP, eine zentrale Rolle bei der Vermittlung zwischen den verschiedenen politischen Gruppierungen. Für ihn sei es ein Bestandteil der Nachhaltigkeit, dass man respektvoll miteinander umgehe, auch bei unterschiedlichen politischen Vorstellungen. Ohne direkt zu den heute präsentierten Themen und Projekten Stellung zu beziehen meint Mäder: “Ziele sind das eine, aber wichtig ist, was man dann tatsächlich tut”. Die konkreten Vorschläge der GRÜNEN prowil liegen auf dem Tisch.